Sonntag, Juli 22, 2012

*Buchrezension* Tiere (Simon Beckett)





Titel: Tiere 
Autor: Simon Beckett
Erschienen: Februar 2011
Seitenanzahl: 210
Preis (Taschenbuch Bild-Ausgabe): 6,99€









Kurzbeschreibung: 
Manche Menschen sind Tiere. Nigel ist sicherlich nicht der Hellste. Aber er ist meistens ganz guter Laune. Im Büro gibt es immer etwas zu kopieren, und außerdem sind da Cheryl und Karen. Auch im Pub, den seine Eltern früher führten und in dem Nigel jetzt wohnt, fühlt er sich wohl. Es gibt hier zwar kein Bier und keine Zigaretten mehr, aber Nigel interessiert sich sowieso mehr für Fernsehen und Comics. Und dann ist da noch der Keller. Hier hält Nigel seine Mitbewohner. Dass die nicht ganz freiwillig da unten wohnen, stört Nigel nicht wirklich. Hauptsache, er hat seinen Spaß. 

Meine Meinung: 
Das Buch wird aus der Sicht von Nigel erzählt, was für mich was total neues war. Ich habe zwar schon oft Bücher gelesen, in welchen kurzzeitig aus der Sicht der Verbrecher berichtet wurde, doch noch nie eines das komplett aus deren Sicht beschrieben wird. 
Ob mir das gefallen hat kann ich ehrlich gesagt noch gar nicht so genau sagen. Ich konnte mich nicht mit dem Hauptcharakter identifizieren, was mich beim Lesen manchmal echt gestört hat. Ich habe teilweise sogar einen richtigen Hass auf Nigel bekommen und hab ihn für einen total Irren gehalten. Es ist schwer das genauer zu erklären ohne zu viel zu verraten, er handelt einfach manchmal total unmenschlich und komisch (ich weiß nicht wie ich es sonst beschreiben soll). Beim Lesen bekommt man zwar nur die Sichtweise von Nigel mit, dennoch habe ich natürlich auch an die Opfer gedacht, die mir teilweise so unglaublich leid getan haben. 
Aber ich muss zugeben teilweise hatte ich dann doch wieder Mitleid mit ihm. Er erzählt nämlich auch aus seiner Kindheit, die nicht gerade beneidenswert ist. Trotzdem wurde er mir einfach nicht sympatisch und ich konnte mich einfach in keiner seiner Handlungen/ Sichtweisen wiedererkennen. 
Es war aber mal was anderes und neues und trotz allem auch interessant zu lesen. Schließlich ist es eine ganz andere Sichtweise die man so kennen lernt. 
Der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen, da es sich leicht lesen lies und die Umgangssprache gut zu Nigel passt. 
Was mir allerdings sehr gefehlt hat war die Spannung, die eigentlich erst auf den letzten 10 Seiten vorbeischaut. Trotzdem hat mich einfach etwas gefesselt an diesem Buch, sodass ich es dann doch weiter lesen wollte. 
Der Titel ist meiner Meinung nach sehr zutreffen, als wäre das Buch auf den Titel geschrieben worden. Denn es ist nun mal eine Tatsache, dass Nigel seine unfreiwilligen Mitbewohner wie Tiere behandelt, er spricht sie sogar mit "es" an und natürlich auch nicht mit Namen, er reduziert sie lediglich auf bestimmte äußerliche Merkmale. 

Bewertung:  6,5/10

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