Titel: Feed - Viruszone
Autorin: Mira Grant
Erschienen: Januar 2012
Verlag: Egmont Lyx
Reihe: Band 1 einer Trilogie (Band 2: Deadline)
Seitenzahl: 500
Preis (broschiert): 12,99€
Kurzbeschreibung:
Im Jahr 2014 hat die Menschheit die Krankheiten besiegt, die als die größte Herausforderung der Medizin galten: Krebs - und den gewöhnlichen Schnupfen. Doch die Viren, die dafür entwickelt wurden, verbanden sich zu etwas Neuem, etwas Grauenhaftem, das nicht aufzuhalten war. Die Toten standen wieder auf, ihre Körper gesteuert von dem unwiderruflichen Befehl der Viren.
Fünfundzwanzig Jahre danach hat die Welt ihr Gesicht verändert. Die Menschen haben überlebt, doch das Virus schlummert in jedem Einzelnen. Wer stirbt und keine Kugel ins Hirn gejagt bekommt, wird zum Zombie, und trotz aller Sicherheitsmaßnahmen kann es jederzeit zu einem Ausbruch kommen, wenn der Erreger in einem Menschen plötzlich erwacht. Für die jungen Blogger Shaun und Georgia Mason ist diese Realität die einzige, die sie kennen. Als sie die Gelegenheit bekommen, die Wahlkampagne des Präsidentschaftskandidaten Peter Ryman zu begleiten und darüber zu berichten, sind sie Feuer und Flamme. Die Reise durch die USA wird jedoch zu einem Albtraum, als ein Anschlag auf die Entourage des Senators verübt wird. Georgia und Shaun geraten ins Kreuzfeuer einer Verschwörung, die das Land in Chaos stürzen könnte. Doch obwohl bald auch ihr eigenes Leben auf dem Spiel steht, sind die Geschwister entschlossen, die Wahrheit ans Licht zu bringen - koste es, was es wolle!
Meine Meinung:
Es fällt mir ehrlich gesagt recht schwer, mir über dieses Drama (!) eine richtige Meinung zu bilden.
Trotz Vorwarnung hatte ich einfach etwas anderes erwartet, nämlich ein Zombiebuch, worin Action vorkommt und es grundsätzlich um den typischen Survival-Trip geht. Dies war aber eher weniger der Fall.
Die Hauptthemen dieses Buches sind definitiv Politik und Nachrichtenjournalismus.
In der Welt, die Mira Grant so detail- und umfangreich gestaltet hat, findet die Kommunikation und Information, sowie jegliche Unterhaltung hauptsächlich übers Bloggen statt. Die meisten Menschen trauen sich nicht mehr aus ihren Sicherheitszonen hinaus, wodurch sich der Nachrichtenjournalismus als das wichtigste Medium überhaupt etabliert hat.
Georgia und Shaun sind in dieser Welt recht bekannte und einflussreiche Blogger. Georgia gehört zu den sogenannten Newsies, sie ist also für alles Informative zuständig. Shaun hingegen gehört zu den Irwins und sorgt damit für Unterhaltung (er filmt sich beispielsweise beim "Zombies-stochern"). Diese Idee gefiel mir recht gut, da ich das Bloggen ja selbst liebe! Buffy gehört auch noch zum Team, sie ist zuständig für alles technische und macht ihren Job unglaublich gut! In dieser Dreierkonstellation erhalten Georgia, Shaun und Buffy die Chance, bei der Präsidentschaftswahl ganz nah dabei zu sein.
Nun muss ich ehrlich zugeben, dass Politik noch nie so richtig meins war. In diesem Fall ist sie aber durchaus wichtig und interessant, da es eben darum geht, wie mit der Situation, also dem Virus, umgegangen werden soll, um den Menschen trotzdem ein lohnenswertes Leben zu ermöglichen. So gibt es zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen und unterschiedliche Gefahrenzonen.
Mira Grant hat ihre Vorstellungen und Ideen unheimlich ausführlich dargelegt und schafft damit eine glaubwürdige, detailreiche Welt. Die Handlung wird in sehr kleinen Schritten vorangetrieben. Zum einen wird dadurch schon beinahe in Echtzeit erzählt und man lernt die Charaktere sehr gut kennen, zum anderen hat dies aber, zumindest bei mir, zu einer unausweichlichen, stellenweisen Langeweile bzw. Langatmigkeit geführt. Man muss schon eine gewisse Geduld mitbringen und ein gewisses Interesse haben, damit man es überhaupt schafft, dieses Buch zu beenden.
Vor allem in der ersten Hälfte des Buches wird sehr viel erklärt. Die Autorin schreibt im Anhang über sich selbst, dass sie sich unheimlich für Viren interessiert. Ich finde, dass man dies auch beim Lesen merkt, da der Virus, die biologischen Folgen und die ganzen Sicherheitsvorkehrungen eine wichtige Rolle spielen und gerade dieser Virus zur mächtigsten Waffe im Terrorismus geworden ist.
Jedem einzelnen Kapitel ist ein Blogeintrag (von Georgia, Shaun, Buffy oder weiteren Teamkollegen) angehängt. Diese Einträge sind unheimlich gut, tiefgründig, unterhaltsam und einfach super toll geschrieben! Sie haben mir wirklich gefallen und beschreiben die Protagonisten einfach noch etwas besser.
Natürlich gibt es auch ein paar actiongeladenere Szenen, die mir super gefielen, sich aber leider sehr in Grenzen halten. Viel eher soll der Leser zum Mitdenken angeregt werden und Botschaften zwischen den Zeilen aufnehmen.
Zu den Protagonisten kann man sagen, dass man sie wirklich gut kennenlernt, jedoch konnte ich mich nicht so ganz mit Georgia, aus deren Sichtweise erzählt wird, identifizieren. Sie ist sehr zielgerichtet und ehrgeizig. Shaun ist da ein wenig gelassener und humorvoller. Doch generell in diesem Buch geraten zwischenmenschliche Beziehungen eher in den Hintergrund, was zwar irgendwie zu Mira Grants Stil passt, aber mir doch ein wenig gefehlt hat.
Ich kann dieses Buch wirklich schwer in eine Bewertungsskala einordnen, vorallem, da sich das Lesen bei mir über mehrere Monate erstreckt hat. Aber ich kann auf jedenfall jedem, der sich weder für Politik, noch für Bioterrorismus interessiert und eher an einer actiongeladenen, rasch voranschreitenden Handlung interessiert ist, von Feed abraten.
Bewertung: 06/10
"Viel eher soll der Leser zum Mitdenken angeregt werden und Botschaften zwischen den Zeilen aufnehmen."
AntwortenLöschenDas hat mir an dem Buch auch sehr gut gefallen... vorallem zum Thema Angst und Sicherheit und, dass man seine Freiheit nicht einschränken sollte findet man viel.
Allerdings fand ich da Buch eigentlich nie langatmig, wie du es beschreibst... ansonsten gute Rezension, ich stimm dir eigentlich in den meisten Punkten zu :D !
Viele Grüße
Andrea