Titel: Ich bin nicht mehr eure Tochter
Autor: Monika B. mit Karin Jäckel
Erschienen: August 2011
Seitenanzahl: 368
Preis (Taschenbuch): 8,99€
Kurzbeschreibung:
Monika ist ein echtes
Wunschkind. Sie soll die gutbürgerliche Familie komplettieren. Doch hinter der
heilen Fassade spielt sich Unfassbares ab. Von Anfang an wird Monikas Leben von
sexuellen Übergriffen bestimmt. Was der Großvater an dem Kleinkind begeht,
setzt sich in jahrelangen Vergewaltigungen durch den Vater und die älteren
Brüder fort.
Erst nach dem Freitod
ihres jüngeren Bruders Georg, der nicht weiter mit ansehen kann, was mit seiner
geliebten Schwester geschieht, gelingt es Monika, sich aus dieser Hölle zu
befreien.
Majus Meinung:
Dieses Buch ist
unbeschreiblich und unfassbar. So etwas habe ich noch nie gelesen. Es
war wirklich einer der schrecklichsten, grauenhaftesten Bücher die ich je
gelesen habe. Damit ist auf keinen Fall der Schreibstil oder ähnliches gemeint,
sondern der Inhalt des Buches, welcher wirklich niederschmetternd ist. Es fällt
mir wirklich schwer meine Empfindungen gegenüber diesem Buch in Worte zu
fassen.
Was Monika B. erleben
musste wünscht man nicht mal seinem aller größten Feind. Nicht nur die Kindheit
dieser Frau wurde komplett verpfuscht, sondern auch ihr komplettes
emotionales Innenleben. Und das schon von ganz früher Kindheit an.
Ich habe während dem
Lesen des Buches einerseits unendliches Mitleid mit Monika gehabt, aber auf der
anderen Seite hat mich das Buch auch richtig aggressiv gemacht. Ich wollte
"hineinspringen" und verhindert was Monikas ganze Familie anrichtet,
zusätzlich wollte ich sogar die Gefühle/Gedanken von Monika verhindern. Manche
Aussagen steckten mir schon beim Lesen so sehr im Hals, dass ich absolut nicht
verstehen kann wie man als Erwachsener sowas zu seinem Kind ernsthaft sagen
kann.
Monika beschreibt
ihrer Gefühle, bei allem was ihr passiert sehr direkt und detailliert, sodass
man es sich sehr gut vorstellen kann. Ich konnte mich wirklich gut in sie
hineinversetzen, was wohl auch der Grund war, dass ich sogar ihre Schuldgefühle
an der ganzen Sache besser nachvollziehen konnte. Da man ja so als
Nichtbetroffener wirklich absolut nicht nachvollziehen kann wie man sich an
einem Missbrauch selbst die Schuld geben kann?!
Der Inhalt des Buches
war also wirklich sehr schlimm und hat mir echt weh getan, doch trotz allem
wollte ich dann doch wissen wie es weiter geht und vor allem wie sie es schafft
da irgendwie rauszukommen. (Das war schon von Anfang an klar, da sie ja dieses
Buch schreiben konnte.) Mir fiel es in vielen Situationen schwer weiterzulesen,
da sich alles in mir dagegen gestäubt hat und ich mir es einfach nicht
vorstellen wollte, doch die Spannung überwog dann doch.
Monika B. erzählt in
Ich-Perspektive als kleines Kind, doch es kommen immer wieder Einschübe von der
erwachsenen Monika die gerade ihre Therapie macht. Somit hatte man also auch in
die Aufarbeitung dieser ganzen Geschehnisse einen Einblick.
Die Schäden und
Verletzungen, die Monika von alle dem bekam, verdeutlichten noch
einmal die Brutalität und Grausamkeit. Äußere Verletzungen spiegelten die
inneren wieder und anders herum genauso.
Was mich allerdings
etwas gestört hat, war dass man nicht ganz so viel vom tatsächlichen Ausbruch
erfährt. Diesen Umschwung hätte man meiner Meinung nach etwas genauer
beschreiben können.
Das Buch hat mich
wirklich nicht losgelassen, ich musste sehr oft darüber nachdenken. Es hat mir
aber auch im Verständnis für solch missbrauchte Personen geholfen.
Ich kann es also all denjenige, die sich zutrauen sowas lesen zu können,
wirklich empfehlen.
Bewertung: 08/10
Jumas Meinung:
Ich kann dem Vorangegangenen nicht mehr viel
hinzufügen. Auch mich hat dieses Buch sehr erschüttert. An einigen Stellen
musste ich weinen, an anderen wäre ich vor Wut schier an die Decke gegangen!
Demnach weckt das Buch einige negative Emotionen beim Leser und regt sehr zum
Nachdenken an. Ich kann mir gut vostellen, wie furchtbar es für Monika B. sein
musste, die Wahrheit endlich zu erzählen bzw. für dieses Buch erst so richtig
auszugraben. Andererseits hat es ihr sicher geholfen und vermutlich sogar das
Leben gerettet endlich mit jemandem sprechen zu können.
Wie Menschen derart mit ihren Kindern umgehen können
ist mir absolut unverständlich!
Was mir aber gefehlt hat, war, wie es mit den anderen
Menschen um Moni herum weiterging. Schließlich war ja nicht nur der Vater
beteiligt! Das hätte mich wirklich interessiert, ansonsten fand ich es sehr gut
und aufschlussreich, am Ende des Buches noch die Anklagepunkte und Strafe des
Vaters vorzufinden. Meiner Meinung nach ist die Strafe zu mild!
Eine schreckliche aber interessante und gut
geschriebene Erzählung von einer Frau, deren Kindheit vollkommen verpfuscht und
deren Persönlichkeit fürs Leben geprägt/gezeichnet wurde.
Bewertung: 07/10
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