Freitag, Juli 12, 2013

*Buchrezension* Dust Lands - Die Entführung (Moira Young)



Kurzbeschreibung:
»Sie nennen mich den Todesengel. Weil ich noch nie einen Kampf verloren habe.« Sabas Zwillingsbruder wird von Soldaten verschleppt. Sie schwört, ihn zu finden und zu befreien. Mit dem Mut der Verzweiflung macht sie sich auf einen Weg voller Gefahren, Gewalt und Verrat. Sie kann niemandem vertrauen - auch nicht dem Mann, der ihr das Leben rettet.

In einer wilden und gesetzlosen Zukunft, in der das Leben wenig wert ist und das Überleben schwer, wächst Saba am abgeschiedenen Silverlake auf. Nur sehr selten sieht sie andere Menschen als ihren Vater oder ihre Geschwister. Bis eines Tages vier bewaffnete Reiter ihren Zwillingsbruder entführen. Saba schwört, Lugh zu finden. Auf ihrem abenteuerlichen Weg lernt sie die Welt jenseits des Silverlake kennen: ein Land, in dem es keine Zivilisation mehr gibt, keine Bücher mehr, keine normalen Verkehrsmittel. Es wird von einem verrückten König beherrscht, der die Bevölkerung mit einer Droge und mit seinen Soldaten, den Tonton, in Schach hält. In Hopetown muss Saba in der Arena kämpfen. Eine Truppe von Rebellinnen kommt ihr zur Hilfe. Doch kann sie ihnen wirklich trauen?

Gestaltung:
Nach der großen Begeisterung für das wirklich toll gestaltete und reliefartig ausgearbeitete Cover, das an ausgetrocknete Erde erinnert und durch die Farbwahl schon eine gewisse Stimmung erzeugt, folgte erstmal ein kleiner Schlag ins Gesicht und eine deutlicher Ernüchterung. Denn obwohl ich vorgewarnt war, missfiel mir der Schreibstil und die Erzählweise zu Beginn. Wörtliche Rede war hier beispielsweise überhaupt nicht deutlich gekennzeichnet. Aber nicht nur der viel zu einfache und schmucklose Schreibstil schockte mich ein wenig, dazu aber später mehr.
Ich habe wirklich befürchtet, dass ich mich durch dieses Buch durchquälen muss, ABER nach einigen Seiten gewöhnt man sich tatsächlich an den Schreibstil und jetzt nach dem Beenden des Buches verstehe ich die Intention des Autors!

Handlung & Charaktere:
Saba lebt mit ihrem Zwillingsbruder Lugh, ihrer kleinen Schwester Emmi und ihrem Vater ganz alleine und abgeschnitten von jeglicher Zivilisation am Silverlake. Daher fehlt ihr eine gewisse Bildung und Ausdrucksmöglichkeit. Daher passt dieser sehr einfach gewählte Schreibstil aber umso besser zu ihr und verleiht ihr eine eigene und sehr glaubwürdie Stimme, die es dem Leser vereinfacht, sich in sie hineinzuversetzten.
  
Was mich neben dem Schreibstil (der auf Englisch übrigends noch wesentlich gewöhungsbedürftiger sein soll, was grammatikalische Fehler betrifft...) aber fast noch mehr geschockt hat, ist Saba und ihre Persönlichkeit selbst. Ich fand sie zu Beginn unheimlich unsympathisch, ihr Hass auf ihre kleine Schwester war mir unerklärlich genauso ihre übertriebene Liebe und Verehrung ihres Zwillingsbruders. Ich konnte mich einfach nicht mit ihr anfreunden und befürchtete daher schon das Schlimmste für das Buch...
DANN ABER, wurde die Geschichte einfach total interessant. Spätestens bei den Käfigkämpfen war ich hin und weg von der Idee und der Geschichte, sodass mir der Schreibstil kaum mehr was ausgemacht hat. Gegen Ende musste ich dann sogar zugeben, dass der Schreibstil doch super gut gepasst hat und dem ganzen Buch einen innovativen und abwechslungsreichen Touch verliehen hat.

Auch wenn mir Saba während des ganzen Buches nie komplett sympathisch wurde, so habe ich sie doch kennen und verstehen gelernt und ich muss sagen, zur Abwechslung gefällt mir ein eher unsympathischer Charakter mit einigen markanten Ecken und Kanten doch auch ganz gut. Natürlich fand ich sie jetzt nicht völlig daneben, denn sonst hätte ich das Buch sicher nicht doch noch so gemocht. Das Tolle ist, dass Saba unheimlich viel dazu lernt. So lernt sie durch Jack, der mir übrigends super gut gefallen hat, ihr erste Liebe kennen, durch die Free Hawks, eine Gruppe unabhäniger Rebellinen, lernt sie Freundschaft, Teamwork und Vertrauen kennen und tatsächlich nähert sie sich ihrer kleinen Schwester an und die beiden wachsen eng zusammen. Sie lernt aus ihren Fehlern und abschließend kann man sagen, dass aus ihr im Laufe der Handlung ein besserer Mensch geworden ist.
   
Was mir nach einigen Kapiteln dann trotz des kaum ausgeschmückten Schreibstils sehr gefallen hat war der Handlungsverlauf und die komplette Idee des Buches. Die Käfigkämpfe sind blutig und brutal, der Irre König war irgendwie faszinierend und interessant, das Zusammentreffen von Saba und Jack toll und die gemeinsame Reise wirklich spannend und ereignisreich.
Auch wenn die Welt nicht detailreich ausgearbeitet ist, hat mich dieser aufregende Plot überzeugt. Es passiert unheimlich viel, sodass es nicht langweilig wird und die zusätzlichen kleinen Fantasyelemente waren toll eingebaut. Sehr schön waren aber auch die etwas ruhigeren Momente und das Beobachten und Mitverfolgen einer aufkeimenden Liebe und dem Zusammenhalt der Gruppe.

Fazit & Bewertung:
Die Charaktere dieses Buches sind sehr skurril und einzigartig, der Schreibstil und die Erzählweise zwar anfangs sehr gewöhnungsbedürftig und mager, aber die Geschichte und die Handlung überzeugen später und mir hat diese Lektüre im Gesamtpaket letztlich doch noch gut gefallen!


2 Kommentare:

  1. Hallo ihr beiden!

    Ich habe euch getaggt und würde mich sehr freuen, eure Antworten zu meinen 11 Fragen zu hören! Vielleicht habt ihr Lust?
    http://vertraute-fremde-welten.blogspot.de/2013/07/tag-11-fragen-tag-die-zweite.html

    Liebste Grüße,
    Anne

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    1. Oh das ist lieb, aber genau diesen TAG haben wir eigentlich schon kürzlich erst gemacht :D Aber wer weiß, vielleicht haben wir in den nächsten Wochen nochmal lust auf einen TAG, dann denken wir sicherlich an dich :D
      Also danke nochmals und liebe Grüße,
      Juma

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